Klassische Homöopathie
Die Klassische Homöopathie ist ein ganz spezielles Heilverfahren, das von
dem Meißener Arzt Samuel Christian Friedrich Hahnemann (1755-1843)
entdeckt und in den letzten zwei Jahrhunderten verbessert und
weiterentwickelt wurde. Hahnemann formulierte 1810 das von ihm
beobachtete Heilgesetz: „Similia similibus curentur!“ – „Ähnliches werde mit
Ähnlichem geheilt!“
Eine Krankheit soll durch ein Mittel geheilt werden, das beim Gesunden
ähnliche Symptome und Zeichen hervorrufen kann wie diejenigen, unter
denen der Kranke leidet.
Unzufrieden mit den medizinisch-theoretischen Spekulationen seiner Zeit und
den dürftigen Erklärungen einer von ihm übersetzten Arzneimittellehre zur
Chinarinde als Malariamittel, griff Hahnemann zum Selbstversuch. „Ich nahm
des Versuchs halber etliche Tage zweimal täglich jedesmal 4 Quentchen gute
China ein; die Füße, die Fingerspitzen wurden mit erst kalt, ich ward matt und
schläfrig; dann fing mir das Herz an zu klopfen, mein Puls ward hart und
geschwind; eine unsägliche Ängstlichkeit, ein Zittern (aber ohne Schauder),
eine Abgeschlagenheit durch alle Glieder; dann Klopfen im Kopfe, Röte der
Wangen, Durst… Dieser Paroxysm [Anfall] dauerte 2-3 Stunden jedesmal und
erneuerte sich, wenn ich diese Gabe wiederholte, sonst nicht.“
Erst nach sechs Jahren weiterer Forschung veröffentlichte Hahnemann
erstmalig die Ergebnisse. 20 Jahre nach dem Chinarindenversuch erschien die
Erstauflage des Organon als Konzentrat seiner Lehre, im Folgejahr die erste
homöopathische Arzneimittellehre. Er prüfte im Laufe seines Lebens über 80
Substanzen am eigenen Leib. Seine Studenten und seine Familie prüften
fleißig mit.
Aber wie kann eine Arznei den Organismus zur gewünschten Heilwirkung
bringen, ohne die Gesundheit oder sogar das Leben durch die Erstwirkungen
der Arzneien zu gefährden (wie das beispielsweise bei der Chinarinde, bei
Arsen oder bei der Tollkirsche geschehen könnte)? Die Lösung hierfür liegt in
der Arzneizubereitung.
Hahnemann therapierte anfangs durchaus erfolgreich mit materiell wirksamen
Dosen. Dabei war er ständig im Dilemma, dass eine stärkere Dosierung der
richtigen Arznei heftige Heilungskrisen hervorbrachte, geringe Dosen dafür
insgesamt zu wenig bewirkten.
Im Bemühen um sanfte Heilung entdeckte er, dass kräftiges Verschütteln
einer Arzneiverdünnung die für seine Zwecke gewünschten arzneilichen
Eigenschaften erstaunlicherweise verstärkte, wohingegen unerwünschte
Wirkungen sich durch die Verdünnung herabmindern ließen.
Zu Hahnemanns Erstaunen waren seine Arzneien auch dann noch wirksam, ja
sogar verstärkt wirksam, wenn er sie mehrfach hintereinander verschüttelte.
Dabei wird jedesmal eine kleinere Menge bereits verdünnter und
verschüttelter Arznei genommen, um sie in der gleichen Weise nochmals zu
verdünnen und zu verschütteln. Dieses Vorgehen wird so lange wie gewünscht
wiederholt. Es handelt sich hier um das so genannte Potenzieren.
Vielleicht hat Sie dieser kleine Ausflug in die Zeit Hahnemanns ein wenig
neugierig auf diese Form des Heilens gemacht?
Gerne gebe ich Ihnen weitere Informationen hierzu, bitte sprechen Sie mich
an.